Erschließung des Bebauungsplanes Nr. 5 in der Gemeinde Bohmstedt

Die Gemeinde Bohmstedt plante im Jahre 2016 ein neues Baugebiet zu erschließen. Ziel der Gemeinde war, seinen Bürgern bezahlbares Bauland zur Verfügung zu stellen. Eine zentral gelegene und geeignete Fläche stand zur Verfügung. Auf dieser Fläche sollten 12 neue Bauplätze erschlossen werden. Eine durch unser Büro beauftragte Bodenuntersuchung ergab, dass das Gebiet grundsätzlich bebaubar ist, eine Versickerung allerdings nicht möglich sein würde. Es musste also eine Einleitmöglichkeit für das Oberflächenwasser der Baugrundstücke und der öffentlichen Verkehrsflächen gefunden werden. Die einzig mögliche Einleitstelle war ein Graben an der Straße „an de Greden“. Die Einleitstelle befindet sich westlich vom Plangebiet. Zwischen Plangebiet und Einleitstelle befindet sich noch eine Kreisstraße und mehrere Privatgrundstücke, welche mit einer Regenwasserleitung gequert werden mussten. Glücklicherweise hatte die Gemeinde keine Schwierigkeiten, entsprechende Genehmigungen von den Grundstückseigentümern zu bekommen. Dienstbarkeiten konnten schnell eingetragen werden. Eine durch unser Büro selbst durchgeführte Höhenvermessung des Plangebietes und der Zwangspunkte ergab eine entsprechende Machbarkeit des Entwässerungskonzeptes. Die zu querende Kreisstraße hatte erst kürzlich eine neue Asphaltdecke bekommen. Nur ungerne wollte man nun bereits die Oberflächen wieder mit einer Flickstelle versehen. Daher wurde entschieden, die Querung der Kreisstraße grabenlos vorzunehmen. Es wurde also ein Stahlrohr mit einem Durchmesser von 60 cm in der notwendigen Tiefe unter der Straße durchgepresst. Innerhalb dieses Rohres wurde nun der Regenwasserkanal eingeführt. Die Fahrbahnoberfläche blieb unversehrt. Da das anfallende Regenwasser nur gedrosselt in den Graben des Wasser- u. Bodenverbandes eingeleitet werden durfte, wurde ein Rückhaltebecken auf einer Fläche unmittelbar vor der Einleitstelle erbaut. Ein Drosselschacht sorgt für die Einleitung der maximal zulässigen Wassermenge. Im Zusammenhang mit den Erschließungsarbeiten war auch eine Rodung eines naturschutzrechtlich geschützten Knicks notwendig. Die erforderliche Einholung einer entsprechenden Genehmigung unter Berücksichtigung der geforderten Ausgleichsberechnung wurde durch unser Büro erledigt. Auch die Absprachen und Koordination mit allen für eine Erschließung benötigten Versorgern (Strom, Wasser, Telefon, Gas etc.) wurden durch unser Büro organisiert und auch während der Bauzeit begleitet. Die bauwilligen Grundstückskäufer konnten ihre Bauvorhaben wie von der Gemeinde zugesagt, rechtzeitig beginnen. Auch die Kosten der Maßnahme blieben unterhalb des angesetzten Budgets.

UNSER NEUBAUGEBIET BOMTOFT (TEIL 2)

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Zusätzlich zum Bildmaterial hier ein Redaktioneller Text von dem derzeitigen Bürgermeister Peter Tücksen: „In der letzten Ausgabe berichtete ich über die erste Phase der Entstehung unseres Neubaugebietes. Dabei ging es hauptsächlich um den Grunderwerb, das Genehmigungsverfahren und weitere Planungen. Mit den tatsächlichen Erschließungsarbeiten wurde dann in diesem Frühjahr begonnen.

Bevor auf dem Baugebiet größere Erdmassen bewegt wurden, mussten wir erst der Weg für die Entwässerung ebnen. Die Leitungen wurden über Privatflächen Richtung Westen verlegt, eine andere Möglichkeit gab es nicht. Die Schmutzwasserleitung wurde auf der Ostseite der Kreisstraße (K 66) an die Kanalisation angeschlossen und das Regenwasser sollte weiter im Westen (An de Greeden) dem Vorfluter des Sielverbandes zugeführt werden. Dazu war eine Querung der Kreisstraße, die erst kürzlich eine neue Asphaltdecke erhalten hatte, nötig. Man entschied sich für das Pressverfahren, also eine Unterquerung, nicht zuletzt auch, um den neuen Straßenbelag zu schonen. Schließlich wurde in einer Fenne der Greeden ein Regenrückhaltebecken angelegt, dieser dient beim Starkregen als Puffer. Zum Schutz der anliegenden Grundstücke vor nicht versickerndem Oberflächenwasser wurde im Baugebiet ein sogenannter Drängraben angelegt. Darin wird zunächst das Oberflächenwasser gesammelt, das durch eine Dränage, die auf der Nord- und Südseite des Neubaugebietes angelegt wurde, anfällt. Ein Ablauf befindet sich im Sohlbereich des Grabens und ein Notüberlauf ca. 20 cm über der Grabensohle. Aus dem Bereich der Zufahrtstraße und des Wendehammers wurden erhebliche Mengen an Muttererde und Lehm ausgebaggert.

Vor dem Einbau der Asphalttragschicht sind Lastplattendruckversuche durchgeführt worden. Zwecks Erhöhung der Tragfähigkeit wurden zwischen den Schichten Geogitter mit eingebaut. Ferner wurden die Versorgungsleitungen auf der Nordseite der Straße verlegt. Die EON- Hanse hat den Anschlusskasten (Strom) am östlichen Fahrbahnrand des Böwerweges (vor dem Sportplatz) gesetzt. Im Bereich des Wendeplatzes wurde ein Hydrant für die Löschwasserversorgung installiert. Außerdem sind zwischenzeitlich auf allen Grundstücken Schächte für die Schmutz- und Regenwasserleitung gesetzt worden.

Das Flurstück 259 (Norderende 21) wurde ebenfalls mit angeschlossen und wird bereits genutzt. Dieser Umstand ist Bestandteil des Kaufvertrages, den die Gemeinde mit der Veräußerin des Baulandes ausgehandelt hatte. Am 23.6.2016 fand die Abnahme der Gesamtleistung statt.

Alle Beteiligten blickten zufrieden auf das Geleistete zurück. Der Bürgermeister bedankte sich bei der bauausführenden Firma Feddersen und dem Erschließungsplaner Jan-Peter Sievertsen für die sehr gute Zusammenarbeit. Besonders erfreulich war die pünktliche Fertigstellung, denn die Witterung im Frühjahr lies oft daran zweifeln. Zwischenzeitlich sind acht Grundstücke verkauft und für ein neuntes wurde Interesse angemeldet. Das erste Haus wird bereits gebaut und soll noch im kommenden Winter bezogen werden. Über weitere Baufortschritte soll dann in einer der folgenden Ausgaben berichtet werden.“

Peter Tücksen

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